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NACHHALTIGKEITS-TIPP: Gemüse für den Hund selber anbauen

In kaum einem Punkt sind sich fast alle Fütterungsarten – konfessionsübergreifend, sozusagen – einig: die Fütterung von Gemüse kann einen wertvollen Beitrag für die Gesundheit unseres Hundes leisten.

Gemüse ist also gesund, aha. Das ist jetzt aber doch eigentlich nichts Neues?

Schon als wir Kinder waren, haben unsere Eltern uns erklärt, dass wir viel Gemüse essen sollen, das sei gesund für uns – und sie hatten damit mal mehr, mal weniger Erfolg.

Ja, auch unsere Hunde profitieren von Gemüse!

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Und zumindest in gekochter und/oder pürierter Form und mit Fleisch vermischt wird es selbst von mäkeligen Hunden meist gern gefressen.

Ich habe das Glück, dass meine spanischen Zwillinge Gemüse wirklich lieben.
Für rohe Süßkartoffeln würden sie sich hin und wieder gerne gegenseitig töten; im Sommer wird Gurke oder Melone zur Erfrischung eingeatmet, und auch die „langweilige“ Möhre steht hoch im Kurs.

[Bei Aida wiederum hatte ich in Sachen Gemüse einst sehr schlechte Karten: wenn da kein Fleisch mit bei war oder ich mich getraut hatte, etwas zu viel von dem gesunden Zeug ins Futter zu mixen, wurde es mit einem angewiderten Blick gestraft und partout nicht angerührt – sie wäre vermutlich lieber verhungert, als das zu essen.]

Nicht jedes Gemüse ist allerdings für Hunde geeignet – allgemeine Vorsicht ist z.B. insbesondere geboten bei Avocado, sämtlichen rohen Nachtschattengewächsen (Kartoffeln, nicht ganz reife Tomaten, (grüne) Paprika, Aubergine) und Zwiebelgewächsen (Knoblauch, Zwiebeln).

Im Zweifelsfall vor dem Verfüttern bitte lieber einmal zu viel schlau machen oder das fragliche Gemüse zur Sicherheit eben doch einfach besser weglassen!

Aber es gibt auch viele heimische Gemüsesorten, die gut für unsere Hunde geeignet sind – und das Beste: wir können sie mit wenig Aufwand selbst anbauen!

Das ist sowohl in Sachen Ökobilanz als auch im Hinblick auf Frische und Qualität die beste Art, an Gemüse für den Hund zu gelangen:

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  • der Transportweg vom Anbauort bis in die Küche beschränkt sich vermutlich bei den meisten von uns auf wenige Schritte und ist somit völlig klimaneutral; dazu kommt dann bloß noch die Ökobilanz des verwendeten Saatgutes (vom Saatgutproduzenten in den Einzelhandel und von dort zu uns nach Hause)
  • auf Pestizide wird man im heimischen Garten wohl in der Regel verzichten; selbst angebautes Gemüse ist somit weit weniger mit Schadstoffen belastet als das vom konventionellen Acker
  • lange Lager- und Kühlzeiten, die zu Nährstoffverlusten führen, entfallen – das Gemüse kommt erntefrisch in den Topf (bzw. den Napf)

Welches Gemüse kann ich denn nun für meinen Hund selber anbauen?

Sehr einfach lässt sich jede Art von Blattgemüse anbauen – selbst unerfahrene „Gärtner“ können daran nur schwer scheitern.

Hier zu nennen sind z.B.:

  • Spinat
  • Mangold
  • Salat (verschiedene Blattsalate, Feldsalat, Rucola etc.)

Auch verschiedene Kräuter – entweder bereits im Topf gekauft oder mit etwas mehr Aufwand selbst gezogen – gedeihen wunderbar im heimischen Kübel und können in kleinen Mengen unter das Futter gegeben werden.

Etwas mehr Geduld und auch Platz beim Anbau erfordern sämtliche Wurzelgemüse:

  • Karotten
  • Rote Bete
  • Radieschen
  • Rüben jeglicher Art
  • Topinambur
  • Süßkartoffeln

Dazu kommen die verschiedenen Kohlsorten, die ebenfalls Ausdauer und auch Platz benötigen:

  • Kohlrabi
  • Grünkohl
  • Rosenkohl
  • Brokkoli
  • Wirsing
  • Weißkohl
  • Rotkohl

Noch mehr Platz benötigen Kürbis- und Zucchinipflanzen; Gurken lassen sich je nach Sorte auch im größeren Kübel pflanzen.

Diese Liste erhebt selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit; der Kreativität beim Einkauf von Saatgut oder Jungpflanzen sind (fast) keine Grenzen gesetzt!

Du kannst Dich jedoch grob daran orientieren, dass man heimische Blattgemüse, Wurzelgemüse, Kohlsorten und Kürbisgewächse sehr gut für den Hund selber anbauen kann.

Auch verschieden Beerensorten lassen sich übrigens wunderbar im Kübel auf dem Balkon* oder im Garten ziehen:
Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren

Diese dürfen ebenfalls einen Platz im Napf bekommen!

Meine Erfahrungen als "Selbstversorger"

Ich habe mein eigenes Selbstversorger-Projekt im letzten Jahr (2018) mit zwei Hochbeeten und ein paar Kübeln gestartet – nun gehe ich in das zweite Jahr und bin etwas schlauer darüber, welches Gemüse an welchem Standort funktioniert und an welchem nicht.
Man muss sich einfach erst einmal vorsichtig herantasten und ein wenig ausprobieren!

Im letzten Jahr standen hauptsächlich Spinat, Radieschen, Rote Bete, Möhren, Mangold und Salate auf meinen Hochbeeten, dazu noch eine äußerst ertragreiche Gurkenpflanze.

Der Versuch, auch noch Kohlrabi dazwischen zu setzen ist allerdings kläglich gescheitert; der hat einfach zu wenig Licht abbekommen – in diesem Jahr darf er unbehelligt in einem Blumenkasten wachsen.
Vom meinem von zahlreichen Kohlweißlings-Raupen völlig zerfressenen Rosenkohl und Grünkohl fange ich lieber gar nicht erst an…

Möhren kommen mir auch nicht mehr ins Beet, die belegen dort einfach für zu lange Zeit zu viel Platz – genau so wie die Rote Bete übrigens.

Abschließend möchte ich noch auf einen wunderbaren Nebeneffekt hinweisen, den der Selbstversorger-Gemüseanbau für Mensch und Hund bietet:
Man kommt auch in den Genuss von Pflanzenteilen, die den Aufenthalt im Supermarkt meist nicht unbeschadet überstehen und die daher leider vor dem Verzehr meist einfach entsorgt werden müssen: die Blätter!

Klingt unspektakulär, ist es aber nicht.

Die frischen Blätter von Möhren, Roter Bete, Radieschen, Kohlrabi usw. sind vollgepackt mit Nährstoffen – und sie können wie Salat oder Kräuter roh verzehrt werden; man kann sie aber auch ähnlich wie Spinat einfach als Gemüse andünsten.

Wer also bis jetzt noch keinen Blumentopf auf der Fensterbank oder auf dem Balkon stehen bzw. noch kein Beet im Garten angelegt hat: ran ans Werk!
Jetzt ist genau die richtige Zeit, um fleißig auszusäen und anzupflanzen.

Die Vorteile:

  • Die Ökobilanz dieser Lebensmittel geht gegen Null
  • Die Schadstoffbelastung in diesen Lebensmitteln ist so gering wie nur möglich
  • Die Nährstoffdichte dieser Lebensmittel ist höher als die von Lagerware
  • Blattgrün wird nicht welk und kann mit verzehrt werden
  • Du ernährst Dich und Deinen Hund automatisch saisonal (und natürlich regional)
Es muss ja im ersten Versuch nicht direkt das komplette Sortiment aller regionalen Gemüsesorten sein – ein paar frische Köstlichkeiten, die sowohl für Mensch und Hund gesund sind, reichen für den Anfang vollkommen aus und können sehr zufrieden machen.

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